Kohlenstoffarme Ferrochrome: Ein vielseitiges Legierungsmaterial

Kohlenstoffarme Ferrochrome (LCFeCr) mit einem Kohlenstoffgehalt von typischerweise ≤0,50 % (wird häufig in kohlenstoffarme (C≤0,50 %) und mikro-kohlenstoffarme (C≤0,15 %) Qualitäten unterteilt), ist eine wichtige Ferrolegierung, die aufgrund ihrer Fähigkeit geschätzt wird, die Stahleigenschaften zu verbessern, ohne einen übermäßigen Kohlenstoffanteil hinzuzufügen.

Hauptmerkmale und Produktion

Kennzeichnend ist der niedrige Kohlenstoffgehalt (gängige Sorten wie FeCr55C25 geben C≤0,25% vor), verbunden mit einem hohen Chromgehalt (meist ≥55–60%). Dies wird durch energieintensive Raffinationsverfahren wie das Perrin-Verfahren (Hochofen-Tauschverfahren) oder innovativere Methoden wie die Mikrowellen-Silizium-Thermoreduktion erreicht, welche Vorteile wie niedrigere Reaktionstemperaturen, geringeren Energieverbrauch und weniger Emissionen bieten.

Vielfältige Anwendungen

· Edelstahlerzeugung: LCFeCr ist ein Grundmaterial zur Herstellung von rost- und säurebeständigen Stählen. Der niedrige Kohlenstoffgehalt verhindert die Bildung von Chromcarbiden, vermeidet somit Korngrenzversprödung und gewährleistet eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit für Anwendungen in Lebensmittelverarbeitungsmaschinen und medizinischen Instrumenten.
· Legierungsadditiv: Es dient als Legierungsbestandteil bei der Herstellung von mittel- und niedrigkohlenstoffhaltigen Baustählen, Einsatzstählen und anderen Spezialstählen und verbessert deren mechanische Eigenschaften.
· Feuerfeste Materialien: Aufgrund des geringen Restkohlenstoffs von LCFeCr und der hohen Temperaturstabilität von Chrom ist es bei feuerfesten Materialien wertvoll. Es verbessert die Korrosionsbeständigkeit und Lebensdauer von Auskleidungen für metallurgische Konverter, Stahlschwenkpfannen und Zementdrehrohrofen, reduziert zudem den Energieverbrauch (5 % bis 8 % pro Tonne Stahl) und verhindert eine Kohlenstoffanreicherung im flüssigen Stahl.